Sonntag, 3. Juni 2007

Der Mensch malte schon vor 31.000 Jahren



Video "Video: Cave of Chauvet-Pont-d'Arc" von Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=y0ieVPUFpIw

Vallon-Pont-d'Arc (welt-der-steinzeit) - Die ältesten Höhlenmalereien und Höhlenzeichnungen der Welt wurden im Dezember 1994 in der Höhle Chauvet nahe der südfranzöischen Kleinstadt Vallon-Pont-d'Arc im Tal der Ardèche entdeckt. Die Höhle birgt mehr als 300 Wandbilder mit über 400 Tierdarstellungen, deren ungefähres Alter von maximal ca. 3.000 oder mindestens etwa 31.000 Jahren mit Hilfe der so genannten Radiokarbonmethode (C14-Methode) ermittelt wurde.

Der Name der Chauvet-Höhle erinnert an ihren Entdecker von 1994, den Amateur-Höhlenforscher Jean-Marie Chauvet. Diese einmalige Bilderhöhle aus der Altsteinzeit ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Jede messbare Veränderung der Luftfeuchtigkeit würde zur Zerstörung dieser wissenschaftlich unschätzbar wertvollen Fundstätte führen. Sogar die Forscher des Teams aus Archäologen, Paläontologen und Kunstgeschichtlern dürfen nur in gewissen Zeitabständen wenige Stunden dort verweilen.

Die Chauvet-Höhle war noch während des Eiszeitalters (Pleistozän) durch einen herabfallenden Felsen völlig für die Außenwelt verschlossen worden. Nur Insekten konnten eindringen.

Die altsteinzeitlichen Tierdarstellungen zeigen beispielsweise Fellnashörner, Wildpferde und Höhlenlöwen. Weil in der Höhle viele Knochen von Höhlenbären lagen, wurde über einen Bärenkult der damaligen Jäger und Sammler diskutiert. Dagegen befanden sich in der Höhle kaum Mammutknochen, obwohl etliche Felszeichnungen solche Rüsseltiere zeigen.

Im feuchten Lehm der Chauvet-Höhle, die vielleicht als Heiligtum diente, blieben viele Fußabdrucke von Menschen aus der Zeit vor mehr als 30.000 Jahren erhalten. Ähnlich alt wie die Funde aus der Chauvet-Höhle sind die frühesten Kunstwerke Deutschlands aus einigen baden-württembergischen Höhlen, die Tiere und Menschen darstellen.