Dienstag, 29. Januar 2008

Frühe Wasserfahrzeuge in Europa












Wiesbaden (welt-des-wissens) - Die frühesten sicheren Funde von Wasserfahrzeugen stammen aus der Mittelsteinzeit, die in manchen Gegenden Mitteleuropas um 8000 v. Chr. begann und etwa 5000 v. Chr. endete. Teilweise währte dieser Abschnitt der Steinzeit auch bis etwa 4000 v. Chr., beispielsweise in Skandinavien. Bei diesen Funden handelt es sich um Reste von Einbäumen, die man aus Baumstämmen hergestellt hatte; gefunden wurden auch Paddel, mit denen man die Einbäume fortbewegte. Derartige Funde kennt man aus England, Holland, Deutschland und Dänemark.

Der älteste Einbaumrest der Schweiz kam in sandigen Seeablagerungen am alten Hafen von Estavayer (Kanton Freiburg) zum Vorschein. Dabei handelt es sich um einen unfertigen Einbaum aus Eichenholz von 6,50 Meter Länge. Er wurde in der Mittelsteinzeit vor mindestens 6000 v. Chr. angefertigt.

Die frühesten Hinweise auf Wasserfahrzeuge in Deutschland stammen aus der Mittelsteinzeit zwischen etwa 8000 und 5000 v. Chr. Es handelt sich um Holzpaddel, mit denen vermutlich Einbäume fortbewegt wurden. Entdeckt wurden sie in Duvensee (Kreis Herzogtum-Lauenburg), Gettorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und in Friesack (Kreis Nauen) in Brandenburg.

Die ältesten Hinweise auf Wasserfahrzeuge in Österreich werden in die Zeit der
jungsteinzeitlichen Mondsee-Gruppe datiert, die zwischen etwa 3700 und 2900 v.Chr. in Oberösterreich und im Bundesland Salzburg heimisch war. Der Name dieser Kulturstufe erinnert an den Mondsee in Oberösterreich, wo 1872 Reste einer Seeufersiedlung ("Pfahlbausiedlung") entdeckt wurden. Am Mondsee hat man das 9,6 Zentimeter lange Tonmodell eines Einbaums gefunden. Vielleicht stammt auch ein Einbaumfund aus dem Jahre 1930 von Hueb bei Lindbruck in Oberösterreich aus einer Seeufersiedlung aus dieser Zeit. Leider ist dieser Fund gleich nach der Entdeckung verbrannt worden.