Mittwoch, 30. Januar 2008

Rekorde der Urzeit aus der Schweiz

Weisbaden (welt-der-steinzeit) - Die ältesten Siedlungsspuren der Schweiz wurden zwischen 100000 und 35000 Jahren von Neanderthalern in Höhlen von Cotencher (Kanton Neuenburg), St. Brais (Kanton Jura), im Birstal (Kanton Bern) und in der Wildkirchli-Höhle (Kanton Appenzell) hinterlassen. In der Höhle von Cotencher konnten auch die frühesten Feuerspuren der Schweiz nachgewiesen werden. Dort ist man auf Reste von Feuerstellen gestoßen, an denen sich irgendwann zwischen 100000 und 35000 Jahren Neandertaler wärmten.

Die meisten Jagdbeutereste von Schneehühnern und Schneehasen hat man vor der Höhle Kesslerloch bei Thayngen im Kanton Schaffhausen gefunden. Dort sind vor mehr als 11500 Jahren etwa 1000 Schneehasen und 170 Schneehühner erlegt worden.

Auch die frühesten Kunstwerke der Schweiz entstanden in der ausklingenden Altsteinzeit vor über 11500 Jahren. Dazu gehört die Gravierung des "Suchenden Rentieres" aus der Höhle Kesslerloch bei Thayngen im Kanton Schaffhausen.

Als älteste Seeufersiedlungen der Schweiz gelten die Bauerndörfer der jungsteinzeitlichen Egolzwiler Kultur, die zwischen etwa 6500 und 6000 Jahren existierte. Diese Kultur ist nach dem Fundort Egolzwil im Kanton Luzern benannt.

Die ersten Kupfergießer der Schweiz waren die Metallhandwerker der jungsteinzeitlichen Pfyner Kultur. Letztere wurde nach einem Fundort im Kanton Thurgau bezeichnet und ist ab etwa 5900 Jahren archäologisch belegt.

Auf dem Hügel Heidnischbühl bei Raron im Kanton Wallis wurden vor mehr als 5500 Jahren die frühesten Pflugspuren der Schweiz hinterlassen. Sie stammen aus der jungsteinzeitlichen Cortaillod-Kultur.

Zur Zeit der Cortaillod-Kultur vor etwa 6000 bis 5500 Jahren erfolgte auch die älteste mißlungene Schädeloperation der Schweiz. Sie wurde an einer Frau von Barmaz im Kanton Wallis vorgenommen.