Mittwoch, 17. August 2011

Buchtipp: "Das Moustérien – Die große Zeit der Neanderthaler"

Wiesbaden (welt-der-steinzeit) - Als die bedeutendste und fundreichste Kulturstufe der Neanderthaler in der mittleren Altsteinzeit gilt das Moustérien vor etwa 125.000 bis 40.000 Jahren, das in Europa, im Mittelmeergebiet und in Mittelasien sehr verbreitet war. Der Begriff Moustérien wurde 1869 von dem französischen Prähistoriker Gabriel de Mortillet (1821–1898) aus Saint-Germain bei Paris nach den Funden aus der Höhle von Le Moustier bei Les Eyzies-de-Tayac im Departement Dordogne geprägt.

Auch in Deutschland hat man zahlreiche Hinterlassenschaften aus dem Moustérien entdeckt. Die ersten 10.000 Jahre des Moustérien entsprachen der Eem-Warmzeit vor etwa 125.000 bis 115.000 Jahren. Während dieser Zeit herrschte in ganz Deutschland zumeist ein sehr mildes Klima. Daher konnten sich viele klimatisch anspruchsvolle Pflanzen und Tiere behaupten. Der ins Eem fallende Teil des Moustérien wird als warmes »Moustérien« bezeichnet.

Die restliche Zeit des Moustérien fiel in die Abkühlungsphase der frühen norddeutschen Weichsel-Eiszeit bzw. der süddeutschen Würm-Eiszeit. Auch in dieser Eiszeit gab es wiederholt einen Wechsel von Kalt- und Warmphasen, die jeweils die Zusammensetzung der Pflanzen- und Tierwelt beeinflussten. So lebten in den Kaltphasen vor allem Mammute, Fellnashörner, Rentiere und Moschusochsen. In den Warmphasen traten Höhlenlöwen, Höhlenhyänen, Höhlenbären, Wildpferde und Hirsche auf. Der in die Weichsel- bzw. in die Würm-Eiszeit reichende Abschnitt des Moustérien wird als »kaltes Moustérien« bezeichnet.

Die Menschen aus dem Moustérien gelten als »späte Neanderthaler« oder »klassische Neanderthaler«. Der weltweit berühmteste Fund dieses Typs wurde im August 1856 beim Abbruch der Kleinen Feldhofer Grotte im Neanderthal (bis 1901 Schreibweise mit »h«) bei Düsseldorf-Mettmann von zwei italienischen Steinbrucharbeitern entdeckt. Diesem Fundort verdanken die Neanderthaler ihren weltweit bekannten Namen. Das kleine Taschenbuch „Das Moustérien – Die große Zeit der Neanderthaler“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst informiert in Wort und Bild über die Urmenschen jener Zeit und ihr Leben.

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