Dienstag, 29. Januar 2008
Die ältesten Reste von Schminkstiften
Wiesbaden (welt-der-steinzeit) - Die ältesten Reste von Schminkstiften kennt man aus Siedlungen und Gräbern der jüngeren Altsteinzeit in Europa zwischen etwa 35000 und 10000 Jahren. Es sind Ocker- und Rötelstücke, die man zu Pulver zerreiben und durch Hinzutun von Wasser oder Fett zu einer Farbpaste verrühren konnte. Ocker ist eine eisenhaltige Tonerde mit roter, gelber oder brauner Farbe. Bei Rötel handelt es sich um Roteisenstein mit Farbtönen von Gelb bis Dunkelrot. Rot galt nach Ansicht vieler Prähistoriker bei den Jägern und Sammlern der jüngeren Altsteinzeit in Europa als die Farbe des Blutes, des Lebens, der Gesundheit und der Festlichkeit. Während der jüngeren Altsteinzeit wurden häufig Verstorbene mit Ocker- oder Rötelpulver überstreut. Diese Sitte ist beispielsweise bei den Bestattungen von Kostenki, Fundplatz XIV (Rußland), Oberkassel bei Bonn (Deutschland) und La Madeleine (Frankreich) belegt. Aber auch die Lebenden dürften sich bei bestimmten Gelegenheiten - etwa bei der Aufnahme von Jugendlichen in den Kreis der Erwachsenen - festlich das Gesicht oder Teile des Körpers bemalt haben.