Dienstag, 29. Januar 2008

Weitere Theorie über Ausssterben der Neandertaler



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Wiesbaden (welt-der-steinzeit) - Die Neandertaler sollen erfroren sein, weil sie noch nicht über Werkzeuge verfügten, mit denen sie sich warme Kleidung nähen hätten können. Diese gewagte Theorie vertritt Ian Gilligan von der Australian National University in Canberra im Fachblatt "World Archaeology".

Gilligan argumentiert so: Mehr als 100000 Jahre lang lebten Neandertaler in Europa, teilweise parallel mit dem modernen Menschen (Homo sapiens sapiens). Die Neandertaler seien sogar besser an Kälte angepasst gewesen als die modernen Menschen, aber genau dies sei ihnen zum Verhängnis geworden.

Die Neandertaler seien lange Zeit mit wenig Kleidung ausgekommen. Dagegen erfanden die modernen Menschen schon früh Steinklingen, Stichel aus Knochen und Nadeln. Das alles sind Werkzeuge, mit denen sich Felle zuschneiden und zu Kleidungsstücken zusammennähen ließen.

Neandertaler hatten das ursprünglich kaum nötig. Als aber vor rund 30000 Jahren die letzte Eiszeit auf ihren Höhepunkt zusteuerte, wurde es sogar für die Neandertaler zu kalt. Damals sei es wiederholt zu Temperaturschwankungen mit plötzlichen Kälteeinbrüchen gekommen, in denen die Temperaturen bis um zehn Grad gefallen seien. Darauf konnten sich angeblich die Neandertaler nicht schnell genug anpassen und erfroren deshalb. Im Gegensatz dazu hätten die modernen Menschen rechtzeitig die Möglichkeit geschaffen, sich wärmer anzuziehen.